Chronik von Roßbach

Chronik von Roßbach

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Chronik von Roßbach im Zeitraffer

9. Jahrhundert:

Entstehung einer Motte (Burg) in der damaligen Gemarkung Freiert.

 

vor 876:

Roßbach ist im Besitz der Konradiner und wurde von Abt Waldo später in die Abtei St. Maximin in Trier eingebracht.

 

12.11.876:

Weihe der ersten Kirche in Roßbach (vermutlich ein schlichter Fachwerkbau).

 

962:

Roßbach erscheint in den Besitzlisten der Abtei St. Maximin in Trier und wurde in den Jahren 1044, 1051, 1125, 1557/58 dort ebenfalls erwähnt.

 

um 1000:

Errichtung eines Wehrturmes an der Nachfolgekirche, einem Steinbau (Ereignis nicht 100% belegt).

 

1110:

Isenburg besitzt die Vogtei Roßbach (Ereignis nicht 100% belegt).

 

1169:

Die Vogtei Roßbach befindet sich in saynischem Besitz.

 

um 1200:

Umbau der ersten steinernen Kirche in eine dreischiffige, romanische Pfeilerbasilika (Ereignis nicht 100% belegt).

 

1276:

Erwähnung des Hofes Freiert (Freiroth, Vrienrodere).

 

1370:

Guss der Marienglocke.

 

1390:

Belehnung an Henne, Sohn des Roßbacher Vogts, mit Vogtheide und Vogtei-Land, die vorher im Besitz von Cloppenstein waren.

 

1445:

Ein Weistum (Anweisung) spricht dem Grafen Friedrich von Sayn die folgenden Attribute in der Vogtei Roßbach zu:
Glockenschall, alle Gebote, Verbot Wasser, Weide, Fastnachtshühner, Weideschafe, Jagdrecht, Richten über Hals und Bauch binnen den Fallstöcken, richterliche Gewalt und höchstes Weisungsgebot, Atzung und Lager, Folge und Branntwein.

 

1450:

Guss der Katharinenglocke durch Tillmann von Hachenburg.

 

1457:

Graf Gerhard von Sayn veleiht dem Vogt Peter und seiner Frau (Haußfrauen) Demuth (Vorname!) und ihren Erben die Vogtheide zu Rospach (Roßbach), wofür sie dem Grafen ein "Osterbrodt vor vierethalb Weißpfennigen" zum Erbzins geben sollen.

 

1459:

Gerlach von Breitbach kauft das Roßbacher Lehen von Arnold von Geislar.

 

1460:

Tod Arnolds von Geislar.
Graf Gerhard von Sayn versucht, Roßbach wieder einzuziehen.
Pastor Friedrich ist frühest benannter Pfarrer in Roßbach.

 

1462:

Mainzer Stiftsfehde. Zugleich Fehde zwischen dem Grafen Johann von Sayn und Gerlach von Breitbach, der mit Johann Meffard von Heddesdorf verbündet war. Belagerung der Roßbacher Kirche durch die Soldaten von Breitbachs, in die sich die Dorfbewohner und Bediensteten des Grafen von Sayn geflüchtet hatten. Geiselnahme und Erzwingung eines Brandschutzgeldes.

 

1488:

Roßbach wird gerichtlich von Urbach der Hohen Feste Rückeroth zugeordnet.

 

1530:

Pestepedemie in der Grafschaft Sayn. Viele Leute sterben.

 

1545:

Der Hof Freiert ist noch bewohnt.

 

1555:

Henrich Boetgen, katholischer Pfarrer zu Roßbach, stirbt. Nachfolger wird Johann Densen, der vermutlich letzte katholische Pfarrer in Roßbach.

 

1558:

Die Kirchengeschworenenrechnung von Roßbach weist den folgenden Betrag auf: "...10 1/2 echtel Hafer von sant Maximyntzs zehnten am brangenberge...". Dieses Schriftstück führte zur Lokalisierung und Datierung der ersten Kirche in Roßbach im Jahre 876.

 

1560/61:

Einführung der Reformation nach lutherischem Bekenntnis in der Grafschaft Sayn.

 

1578:

Erste Erwähnung der Roßbacher Mühle. Müllermeister Engerich gibt von der von ihm betriebenen Mahlmühle (Muelgen) 6 Malter Korn vom Wasserlauf.

 

1579:

Die Vogtei Roßbach hat 26 "Hausgeseß". 9 saynische, 11 isenburgische, 3 wiedische und 3 kurkölnische.

 

1584:

Das Kirchspiel Roßbach verliert die Dörfer Hilgert, Elgert und Wiedischhausen an Freirachdorf.

 

1585:

Der Pfarrer von Roßbach, Laurentius Ellen, protestiert beim Grafen zu Wied gegen die Loslösung der Filialdörfer Elgert, Wiedischhausen und Hilgert; dabei wurde erstmals eine Schule (Kirchspielschule) in Roßbach erwähnt.

 

1598:

Meister Georg Wapenschmidt richtet in Roßbach eine Schleifmühle zum Schleifen von Eisenwerkzeug und Gerät ein, die 1607 von Meister Georg Schmidt weiterbetrieben wird.

 

1603:

Die Vogtei gehört zum Amt Hachenburg, bis dahin Amt Sayn.

 

1605:

Gewaltsame Einführung des reformierten Bekenntnisses durch Graf Wilhelm zu Sayn-Wittgenstein.

 

1618:

Beginn des 30-jährigen Krieges

 

1627:

Das Westerwälder Landvolk wehrt sich mit Unterstützung von Kurtrier gegen räuberische Einfälle wallensteinischer Truppen.

 

1636:

Pest in der ganzen Umgegend, die Felder wurden nicht besät.

 

1642:

Die Vogtei Roßbach gehört zum Amt Altenkirchen. Graf Christian von Sayn-Wittgenstein besetzt Altenkirchen, Maxsain und Roßbach im Zusammenhang mit dem Streit der Gräfin Juliane von Sayn gegen den Erzbischof von Osnabrück.

 

1652:

Teilung der Grafschaft Sayn in "Sayn-Altenkirchen" und "Sayn-Hachenburg". Roßbach verbleibt zunächst noch bei Sayn-Hachenburg.

 

1662:

Zweiter Friedewalder Teilungsvertrag: Die Vogtei Roßbach fällt für ca. 80 Jahre an Sayn-Altenkirchen (= Sachsen-Eisenach).

 

1670:

Der "Hoof Christian" wird genannt, vermutlich das Vorgängerhaus von Artur Theis im Ahlen, früher "off'm Hoff" genannt.

 

1696:

Beginn des Hütestreites mit Mündersbach (bis 1784)

 

1699 - 1701:

Bau des ersten Schulhauses in Roßbach unterhalb der alten Kirche.

 

1706 - 1730:

Philippus Magnus Ludovici, frühestbenannter Lehrer in Roßbach.

 

1718 - 1733:

Wiederherstellung der Kirche nach schweren Kriegsschäden. Der Turm erhält dabei vermutlich seine "Welsche Haube".

 

1735:

Feuersbrunst durch Blitzschlag. Alle 26 Wohngebäude des Unterdorfes wurden zerstört, nur die Kirche wird gerettet.

 

1742 - 1744:

Austausch des Sayn-Hachenburger halben Fleckens Bendorf mit der Sayn-Altenkirchener Vogtei Roßbach, die dadurch wieder an Sayn-Hachenburg kommt.

 

1760:

Alle Orte des Amts Hachenburg müssen für die durchziehende französische Armee Fourage liefern (Siebenjähriger Krieg 1756 - 1763)

 

1767:

Veröffentlichung einer Chronik der Abtei St. Maximin aus dem 16. Jh. mit der Notiz der Kirchenweihe in Roßbach im Jahre 876.

 

1795/96:

Franzosen fordern unerträgliche Kontributionen. Überfälle, Plünderungen; Einwohner der Dörfer flüchten mit ihrem Vieh in die Wälder.

 

1804:

Fürstin Luise Isabella von Nassau wird mit dem Bergwerk Roßbach belehnt. Von einer früheren Belehnung ist bereits 1788 die Rede.

 

1816:

Sayn-Hachenburg geht im Herzogtum Nassau auf. Hachenburg wird Herzoglich Nassauisches Amt. Roßbach wird nassauisch.

 

1825:

Eine Brandkatastrophe legt im Oberdorf 19 Anwesen in Schutt und Asche.

 

1830/31:

Bau einer neuen einklassigen Schule auf dem Gelände der heutigen Turnhalle.

 

1832/38:

Erste Konsolidation

 

1847:

Ablösung des Naturalzehnten ("Blutzehnten") mit Elgert

 

1862:

Erweiterung des "Todtenhofes" (Friedhofs) neben der alten Kirche.

 

1863:

Der Papierfabrikant Adolf Jagenberg, der Gastwirt Heinrich Lyken und der Rechtsanwalt Julius Pfeiffer, alle aus Altenkirchen, gründen die "Gewerkschaft Guter-Trunk-Marie", die zunächst Ton fördert und verkauft.

 

1866:

Ende des Hezogtums Nassau. Roßbach wird preußisch.

 

1868:

Auflösung des evangelischen Dekanats Hachenburg. Roßbach, Höchstenbach und Wahlrod kommen zum evangelischen Dekanat Selters.

 

1870:

Bau eines neuen Pfarrhauses.

 

1872/73:

Aufhebung des Roßbacher Mühlenbannes.
Abbruch und Verkauf des alten Pfarrhauses nach Höchstenbach.

 

1880:

Erweiterung der Erzgrube und Umstellung auf Maschinenbetrieb.
Anwachsen der Belegschaft auf über 200 Personen.
Der Einsturz des Schachtes fordert ein Todesopfer.

 

1884:

Fertigstellung der Reichsbahnstrecke Siershahn - Altenkirchen.
Beginn mit dem Bau der Grubenbahn nach Raubach.

 

1885:

Die Gewerkschaft "Grube Roßbach" ersetzt die durch Grubeneinwirkung versiegte Wasserleitung.
Der Antrag dazu wurde von der Ortsgemeinde bereits 1846 gestellt.

 

1891:

Gründung des Männergesangvereins "Liederkranz Roßbach"

 

1892:

Anlage eines neuen Friedhofs

 

1894:

Heinrich Zerres wird mit der Einrichtung einer "Posthülfsstelle" beauftragt.

 

1898 - 1901:

Bau der ersten Druckwasserleitung mit Hausanschlüssen.
Gleichzeitig Verlegung der ersten Kanalisation.

 

1898:

Schließung der Erzgrube

 

1904/05:

Umfassende Renovierung der alten Kirche

 

1914 - 1918:

Der 1. Weltkrieg. Roßbach trauert um 25 Gefallene und 2 Vermisste.

 

1918:

Bis dahin Postanschrift: "Roßbach über Raubach Westerwald" (vermutlich seit 1884).
Danach bis 1923 Zustellung der Post per Kutsche.

 

1918 - 1923:

Roßbach ist Grenzort des "Brückenkopfes Koblenz".
Amerikanische, kurze Zeit auch französische Besatzung.

 

1924:

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Roßbach.
Bis dahin war die Feuerwehr Pflichtfeuerwehr.

 

1926:

Notlandung eines Postflugzeugs der Lufthansa auf dem Schänzchen.

 

1928:

Postverkehr per Kraftpost, erstes Postauto. Vorher Abholung an der Kleinbahn in Mündersbach.

 

1931:

Gründung des Turn- und Sportvereins "Rot-Weiß" Roßbach

 

1932:

Anlage eines Sportplatzes vor der Kuhheck

 

1933/37:

Im Rahmen von Notstandsmaßnahmen erfolgen der Ausbau des Mühlenweges als Fahrstraße nach Elgert (1933/34) sowie die Felddrainage rechts des Grebersbaches und links des Freirachdorfer Weges.

 

1936:

Großer Schneebruch am 18. April. Erhebliche Schäden in Fichtenbeständen.

 

1939 - 1945:

2. Weltkrieg: 132 wehrfähige Männer werden einberufen.
Zu beklagen sind am Ende 35 Gefallene und 18 Vermisste.

 

1944:

Am 11.9. fallen im Oberdorf 9 Bomben.
Im September Stationierung einer V2-Abschussbasis im Wald an der Straße nach Welkenbach.

 

26.3.1945:

Frontdurchgang, Artilleriebeschuss - Brände im Oberdorf.
Besetzung durch die Amerikaner.
Ende Juni Beginn der französischen Besatzung in der "Französischen Zone".

 

1950:

Ende des Personenverkehrs der Kleinbahn zwischen Herschbach und Hachenburg.
Am 9.2. Einrichtung der Buslinie Dierdorf-Hachenburg über Roßbach.
Anlage eines neuen Sportplatzes an der Mündersbacher Straße

 

1952:

Ausbau des bis dahin unbefestigten Weges nach Oberdreis als Fahrstraße.

 

6.12.1953:

Einweihung des neuen zweiklassigen Schulgebäudes.

 

1954:

Abtragung des alten Kirchturmes.

 

1956:

Stilllegung und Abbau der Grubenbahn nach Raubach.

 

1957 - 1959:

Bau des Hochbehälters am Sportplatz.
Wasserleitung und Kanalisation erneuert.

 

1958:

Einweihung der neuen Kirche mit Glockenweihe.
Abbruch des Oberdorfer Backhauses.

 

1959:

Herrichtung der Kirchenruine zu einer Gedenkstätte.

 

1961:

Abbruch der Schulscheune.
Weihe der neuen Kirchenorgel (1.Advent)

 

1965/66:

Bau der Turnhalle - Einweihung am 29./30.10.1966.
Abbruch der Pfarrscheune.

 

1966/68:

Zweite Konsolidation. Bau der Friedhofshalle.

 

1968:

Auflösung des Reg. Bez. Montabaur, Anschluss an den Reg. Bez. Koblenz.

 

1970:

Zusammenschluss mit der Volksschule Mündersbach.

 

1971:

Anlage eines Parkplatzes an der Kirche und Ausbau einer Zufahrt zur Kirche.

 

1972:

Bildung der Verbandsgemeinde Hachenburg (1.Februar).

 

1973:

Ende der "Volksschule Roßbach", Umwandlung in die "Grundschule Roßbach-Höchstenbach", beginnend mit 5 Klassen, davon eine in Höchstenbach.
Einweihung der Hauptschule Hachenburg.
Abbruch der alten Schule - Anbau eines zusätzlichen Klassenraumes an die Turnhalle.

 

1974:

Verwaltungsreform: Vereinigung des Ober-und Unterwesterwaldkreises zum "Westerwaldkreis".
Beginn der Erschließung des Baugeländes am Münnigsstücksweg.
Die Ortsstraßen werden benannt und beschildert.
Beitritt der Ev. Kirchengemeinde zum Zweckverband Sozialstation Hachenburg - Bad Marienberg.

 

1975:

Entdeckung von Überresten mittelalterlicher Rennöfen im Walddistrikt "An der Rütsch" durch Karl-Heinz Schneider.

 

1978:

Noch 40 landwirtschaftliche Betriebe im Ort.

 

1978/79:

Herrichtung des Festplatzes und des Kinderspielplatzes in der "Schulwiese" sowie des Biotops "Am Ohligsbörnchen".

 

1981:

Einweihung des kirchlichen Gemeindehauses - Baubeginn: Oktober 1979 - Ingebrauchnahme: 30.11.1980 - Erweiterung durch die bürgerliche Gemeinde 1993/94.

 

1984:

Im September wird der ca. 60m hohe Schornstein der Tonzeche abgetragen. Die Erzeugung feuerfester Produkte wird eingestellt.

 

1986:

Ein Waldbrand vernichtet 2,5 Hektar im Distrikt 10.
Erster Bauabschnitt der Tennisanlage - Erweiterung mit 3. Platz 1993

 

1987:

Am 18. und 19. 7. Einweihung des neugestalteten Dorfplatzes im Oberdorf mit Feuerwehr und Dorfbrunnen.
Auffindung eines fränkischen Beiles im Unterdorf durch K.-H.Schneider.

 

1990:

Orkan "Wiebke" richtet am 23.2. die schwersten Waldschäden seit Menschengedenken an. Schaden in Roßbach: 60 Hektar Wald mit 20.000 fm Stammholz.

 

1991/92:

Erweiterung des Schulgebäudes auf 7 Klassenräume.

 

1992:

Vernetzung des Dorfes mit Breitbandkabel.
In der Nacht zum 13.4. erschüttert ein Erdbeben auch Teile des Westerwaldkreises.

 

1996/97:

Modernisierung des Sportplatzes

 

2000:

Einweihung des Kindergartens

 

2001:

Neugestaltung des Parkplatzes am Friedhof in der Umgebung um die Ruine.
Jubiläumsfest "1125 Jahre Roßbach"

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